Leitfaden für die abschließenden Arbeiten an der FBA

 

1.     Was du hier nicht erfährst

Vorausgeschickt sei, dass es sich im Folgenden weder um eine Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten noch um einen Leitfaden zum Verfassen einer FBA handelt.[1] Ich gehe davon aus, dass du, liebe Leserin/ lieber Leser, die Phase der Literatur- und Materialbeschaffung, seine Sondierung und Sichtung hinsichtlich deines Arbeitsthemas, ja selbst den Schreibprozess der Arbeit schon abgeschlossen hast.

 

2.     Was du hier erfährst

Du hast also weiter gelesen in diesem Text! Schön, das freut mich! Dann sollst du im Weiteren erfahren, wie du deiner Arbeit am besten den letzten Schliff geben kannst, ihrem (hoffentlich) anspruchsvollen Inhalt auch eine ebenso attraktive wie professionelle Aufmachung verleihst.

 

  • Transparente Gliederung

Vor dem eigentlichen Hauptteil finden sich Seiten/ Kapitel, die den Leser auf denselben vorbereiten und ihn hinführen sollen. Dazu gehören etwa das Titelblatt (Siehe oben!), eine eidesstattliche Erklärung und ein Vorwort/ eine Vorbemerkung, die eine kurze Entstehungsgeschichte und Raum für Dankesworte an Helfer und Unterstützer gibt.[2] Besonderes Augenmerk ist dem Inhaltsverzeichnis zu schenken, es soll den Leser schnell und informativ auf die einzelnen Teile deiner Arbeit vorverweisen.

Die Einleitung gehört schon zur Arbeit selbst, sie erläutert ja (oft) den aktuellen Diskussionsstand und erklärt die Zugangsweise/ Fragestellungen zum gewählten Thema.

Nach dem Hauptteil kann ein Anmerkungsapparat folgen. Ein Anhang kann weitere Materialien (Bilder, Pressedokumente …) anführen. Das Literaturverzeichnis ist obligat.

Das den Arbeitsfortschritt dokumentierende Begleitprotokoll ist beizulegen!

Für die Gliederung selbst ist die nummerische Ordnung (1. Text/ 1.1 Text// 1.2 Text ´// 1.2.1 Text …) empfehlenswert. Achtung: Nicht bis in die x-te Ebene durchgliedern!

 
  • Zitate

Dass du die Quelle für wörtlich Übernommenes ebenso in einem Zitat erkennbar machen sollst wie die sinngemäße Wiedergabe fremder Gedanken, setze ich als bekannt voraus.

> Überprüfe noch einmal, ob du dies in deiner Arbeit umgesetzt hast

> Ersetze (vermeidbare) Sekundärzitate, so dir die Originalquelle zugänglich ist

> Zitate im Text, die länger als drei Zeilen sind, sollen 1,5 – 2 cm eingerückt werden

> Präzision ist wie im Text[3] auch im Fußnotenapparat (oder auch Anmerkungstext) in jeder Hinsicht unabdingbar. Das beinhaltet gewissenhaften Umgang mit dem zitierten Text ebenso wie die Nummerierung, die Berücksichtung des Seitenumbruches, die Ränder, die Sonderformatierungen und den Text-/ Wortabstand (Es sollte sich nicht im „Kleingedruckten“ ein Makel verbergen!)

> Der Zeilenabstand und die Schrift im FN-Apparat haben kleiner zu sein als im Text

> Für eine FBA empfiehlt sich, die Fußnoten ganz durchzunummerieren

 

> Der Fußnotenapparat ist vom eigentlichen Text klar getrennt – die von Word hier vorgeschlagene, ca. 5 cm lange Trennlinie ist hiezu dienlich

> Die Referenzzeichen im Text können wie folgt eingesetzt werden[4]:

 

Lips[5] (tritt zur Mitte rechts während dem Ritornell des folgenden Liedes aus der Tür des Speisesalons auf).

 

Ich hab vierzehn Anzüg´, teils licht und teils dunkel,

Die Frack` und die Pantalon, alles vom Gunkel,

Wer mich anschaut, dem kommet das g`wiß nicht in Sinn,

Daß ich trotz der Garderob´ ein Zerrissener bin […]“[6]

 

> Im Fußnotenapparat ist bei der Erstnennung ein vollständiger Beleg zu empfehlen (Cf. Abschnitt Literaturverzeichnis). Weitere Stellen mit Kurzzitat (Autor, Kurztitel, Seite) bzw. ibidem[7].

 

Mach bei deinen Redaktionsarbeiten mal eine Pause. Iss einen Apfel, nimm ein Bad oder sonst was, komm auf für dich bewährte Entspannungstechniken zurück und sammle dich. Du brauchst Kraft und Konzentration, willst du mit deiner Arbeit auch im Abschluss überzeugen! Ungeduld und Schlampigkeit in den letzten Tagen würde die Mühen von Monaten entwerten!

 

  • Graphische Darstellungen

Optisch aufbereitetes Material bedarf einer Bezugnahme/ Erklärung im Text. Es soll die Verständlichkeit eines Textes erhöht, die Aussage veranschaulicht werden. Zierleisten oder bildlicher Aufputz sind unnötig!

Bei mehreren Darstellungen ist ein eigenes Darstellungsverzeichnis (Bildquellen) mit Quellenangabe von Vorteil.

 
  • Literaturverzeichnis

> Im Prinzip sei es dir überlassen, welche Zitation du bevorzugst (Du wirst später noch viele verschiedene (!) Arten kennen lernen). Entscheidend ist, dass du eindeutig und vor allem einheitlich in deiner Arbeit zitierst!

> Im Literaturverzeichnis (meist im Nachfeld der eigentlichen Arbeit) musst du jedenfalls die von dir verwendeten Quellen vollständig auflisten.[8]

> Du kannst hier zwischen Primär- und Sekundärliteratur unterscheiden; eine alphabetische Ordnung ist unerlässlich.

> Wesentliches Kriterium für nicht publizierte Quellen (Manuskripte, Aufzeichnungen …) ist ein Belegnachweis, der es dem Leser möglich macht, für sich die verwendete Quelle in Augenschein zu nehmen.

> Mit Internet-Seiten ist analog zu verfahren[9]!

 
  • Die äußere Gestaltung

„Don´t judge a book by its cover” (The Rocky Horror Picture Show, A. L. Webber);

“Das Äußere macht vieles, beinahe alles!” (Der Talisman, J. N. Nestroy).

 

Also die Wahrheit liegt wohl – wieder einmal - in der Mitte! Frank´n Furter ist wohl Recht zu geben, es kommt auf den Inhalt an, nicht auf seine Hülle. Da aber der Leser auch optisch zur Lektüre verführt werden will (Man denke an die aufwändige Gestaltung eines Buchcovers!), gilt es ebenso für ein attraktives Äußeres zu sorgen.[10]

Der Kopiershop wird dir mehrere Bindungsarten/ Farbakzente vorschlagen.

  • Letzte Fahne vor der Endfertigung

Die Letztkorrektur der orthographischen Fehler und stilistischen Ungenauigkeiten nicht dem Computer überlassen! Hier ist noch einmal alles Sprachgefühl zu fokussieren. Die dann zur Vervielfältigung vorgesehene Druckvorlage sollte ebenso frei sein von (schweren/ leichten) Verstößen gegen Sprach- und Schreibrichtigkeit und Stil wie von (leichten/schweren) Unsorgsamkeiten und Trübungen im Erscheinungsbild.

 

PS: Im Rahmen der mündlichen Matura gilt es, deine FBA in einem (etwas) weiteren thematischen Rahmen vorzustellen. Die dich betreuende Lehrkraft wird dir hier die nötige thematische Abgrenzung auseinander setzen.

Schon in der Vorbereitungszeit sollst du üben, wie du das Thema der Arbeit präzise umreißt, die Fragestellungen und deine Arbeitsweise erklärst, um dann deine Erkenntnisse (und etwaigen Schlüsse daraus) auf den Punkt zu bringen. Bei diesem dritten Teil der mündlichen Prüfung soll es sich um einen Dialog handeln. Simuliere daher auch das kompetente Eingehen auf kritische Zwischenfragen.

 

PS2: Wenn du übrigens weitere (gesetzliche und andere) Details zur FBA haben willst, dann sei an dieser Stelle auf eine andere Schulhomepage verwiesen: Im Punkt QUICKLINKS/ INFORMATIONEN/ MATURA findest du auf der Seite des Akademischen Gymnasiums (www.eduhi.at/akad_ gym_linz) wirklich gut aufbereitete Information.

 

PS 2: Abkürzungen aus dem Lateinischen, die du verwenden magst:

ca.

circa

ungefähr

cf.

confer

Vergleiche

e. g.

exempli gratia

zum Beispiel

et al.

at alii

... und andere (bei Hgg.)

etc.

et cetera

und das Übrige

i. e.

id est

das heißt

ib./ ibd.

ibidem

ebendort/ ebenda (bei Fußnoten)

id.

idem

derselbe (bei Fußnoten)

op. cit.

opus citatum

das zitierte Werk

p.

pagina (page)

Seite

p. Chr. [n.]

post Christum [natum]

nach Christi (!) Geburt

PS

post scriptum

Nachsatz

sc(il).

scilicet (scire licet)

nämlich

v. v.

vice versa

und umgekehrt

q. e. d.

quod erat demonstrandum

... was zu beweisen war.

 


 

[1] Suchst du Informationen dazu, so empfehle ich dir: Erwin Rauscher, Wissenschaft (kennen-)lernen: Kompendium für Schüler (mit Hilfen zur Fachbereichsarbeit),Wien 1993 oder auch

[2] Genaueres bei Rauscher, Wissenschaft (kennen-)lernen 32-34

[3] Wie du mit zitierten Textstellen umgehen sollst und kannst (zulässige Auslassungen, Verkürzungen,…) findest du detailliert IN: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Universität Wien, geschichte online, Wissenschaftliches Arbeiten, http://gonline.univie.ac.at, (15.12.2004)

[4] Folgendes Beispiel aus Johann Nestroy, Der Zerrissene, Ditzingen 1998

[5] Herr von Lips, ein Kapitalist, so das Personenverzeichnis IN: ibidem, S.3

(Beim Zitieren von/ zu Satzeilen steht es unmittelbar dahinter)

[6] Ibidem, S.12 (Bei direkten Zitaten unmittelbar hinter dem zweiten Anführungszeichen)

[7] Siehe dazu PS 2 dieses Leitfadens!

[8] Wie das aussehen kann, hast du im Rahmen des an der Schule angebotenen Kurses „Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten“ kennen gelernt. Aufschlussreiche Beispiele dazu auch bei Rauscher, Wissenschaft (kennen-)lernen, S. 23-25

[9] Universität Wien, geschichte online, http://gonline.univie.ac.at / Zitat aus dem Internet

[10] Jetzt könnte ich hier Beispiele für optisch gelungen realisierte FBA´s anführen. Stattdessen aber lade ich ein in die Bibliothek, wo manch interessantes Beispiel aufliegt. Außerdem vertraue ich ganz auf deine Kreativität!