Arbeitsgruppe 2
Vorfahren, Elternhaus und Kindheit
Inhalte:
Gruppenmitglieder:
Bauernfeind Regina
Biberauer Julia
Kirchner Justine
Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 im Schulhaus in Ansfelden geboren. Er kam als erstes von elf Kindern zur Welt, hatte aber nur 4 Geschwister, da 6 das Kindesalter nicht überstanden. Mit Antons weltweitem Erfolg wurde die höchste gesellschaftliche Stellung der Bruckners erreicht.
Bruckners Geburtshaus (Schule in Ansfelden)
Klassenraum der Schule in Ansfelden (heute Museum)
Die Familie wohnte in der Lehrerwohnung im oberen Teil des Schulgebäudes. Anton musste mit seinen Eltern, wie es sich zu der Zeit gehörte, per „Sie“ sprechen und äußerst höflich mit ihnen verkehren.
Der Ursprung der Familie Bruckner liegt im niederösterreichischen Wallsee und Sindelburg. Bis heute gibt es dort einen Bauernhof, der den Namen „Brucknerhof“ trägt und auf Bruckners Vorfahren zurückzuführen ist, die dort von 1460 an lebten.
Der Stammbaum von Anton Bruckner setzt sich wie folgt zusammen:
Anton ( 4. September 1824 – 11. Oktober 1896)
Rosalie (17. Februar 1829 – 15. Mai 1898)
Josefa (13. März 1830 – 3. Juli 1874)
Ignaz (28. Juli 1833 – 4. Jänner 1913)
Maria Anna (Nani) ( 27. Juni 1836 – 16. Jänner 1870)
Seine Schwester Rosalie heiratete Johann Nepomuck Huber, den Stadtgärtner von Vöcklabruck. Seine Schwester Josefa wurde von einem Wagenbrenner zur Frau genommen. Anton, Ignaz und Nanni hingegen, blieben ihr Leben lang unverheiratet und somit erlosch das Geschlecht der Bruckners.
Anton Bruckners Grundsatz war derjenige, welcher auch in der Kirche eine wichtige Rolle spielte, nämlich die Dreiheit von Natur, Religion und Musik. Da seine Mutter ein sehr religiöser Mensch war, übernahm Anton diese Eigenschaft und Religion stand für ihn an erster Stelle. Aus diesem Grund wird er auch „Musikant Gottes“ genannt.
Anton kam schon sehr früh mit Musik in Berührung, da diese ein wichtiger Bestandteil im täglichen Leben der Familie Bruckner war. Sein Vater hatte als Dorfschulmeister auch für die Kirchenmusik Sorge zu tragen. Die Kirche war damals im ländlichen Bereich das lokale musikalische Zentrum. Anton soll bereits mit vier Jahren auf der Geige gespielt haben. Auch das nahe gelegene Stift St. Florian mit seiner großen Orgel war prägend für die frühesten musikalischen Eindrücke Antons. Der Vater spielte auch bei der Tanzmusik im Dorf und in der näheren Umgebung mit, um das Einkommen der Familie aufzubessern.
Schon mit 10 Jahren begann Anton auf der Orgel zu spielen und half dem Vater auf dem Kirchenchor, beim Ausführen des Mesneramtes und in der Schule. Denn sein Vater war nicht nur der Schulmeister des Ortes, sondern er musste auch die Kirchenmusik leiten und Mesnerdienste erledigen. Anton übernahm Aufgaben wie zum Beispiel das Glockenläuten, dem Geistlichen beim Anziehen und bei den Versehgängen helfen.
Anton hatte einen aufgeweckten Geist und lernte sehr leicht, doch sein ausgeprägter Dickschädel verhalf ihm des Öfteren zum Eckenstehen in der Schule. Die größte Freude aber, bereitete ihm die Musik, vor allem die geistliche Musik, die er in der Kirche kennen lernte. Am Schönsten soll er den Glanz des weihnachtlichen und österlichen Hochamtes gefunden haben.
Antons Vater erkannte die musikalischen Interessen und Fähigkeiten seines Sohnes schon sehr bald und da er ihm nichts mehr beibringen konnte, schickte er den Jungen 1835 zu dessen Firmpaten Johann Baptist Weiß in das nahe gelegene Hörsching.
Johann Baptist Weiß, der Schulmeister von Hörsching, war in ganz Oberösterreich als Organist und herausragender Komponist bekannt und deshalb auch Anton ein Wegweiser zur Komposition. Von seinem Vetter wurde Anton im Generalbass- und Orgelspiel unterrichtet und kam zum ersten Mal mit Mozarts Messen und auch Haydns "Schöpfung" und "Die Jahreszeiten" in Berührung. Mit glühendem Eifer übte Anton sein Spiel auf der Orgel und so kam er zu seinem ersten öffentlichen Auftritt, dem Spielen eines Fastenliedes, bei dem der begabte Knabe das Pedal der Orgel vollkommen richtig zu verwenden wusste.
Doch nach eineinhalb Jahren musste Anton wieder nach Ansfelden zurückkehren, da er seinem Vater bei seinen Aufgaben helfen musste. Die Gesundheit seines Vaters hatte aufgrund des Unterrichts, des täglichen (und oft nächtlichen) Musizierens, des Kirchendienstes, der Arbeit im Haus und am Feld, schwer gelitten. Anton Bruckner Vater starb am 7. Juni 1837 im Alter von 46 Jahren nach 6 Wochen schwerer Lungenentzündung.
Da Theresia Bruckner, die Mutter, nach dem Tod des Gatten mit den 5 Kindern alleine war und kaum Geld hatte, wusste sie sich nicht anders zu helfen, als Anton nach St. Florian zu den Sängerknaben zu schicken. Gleich am Todestag des Gatten und Vaters, ging sie mit ihrem ältesten Sohn zum Prälat Michael Arneth, der sich bereit erklärte, den Jungen im Stift aufzunehmen.
Theresia Helm zog mit ihren anderen vier Kindern nach Ebelsberg und verdiente dort mühsam mit Waschen und anderen Dienstleistungen Geld, bis Anton sie unterstützen konnte.