Arbeitsgruppe 6

zurück

Der Schulgehilfe, Organist und Komponist in St. Florian

 

Inhalte:

Gruppenmitglieder:

Aistleitner Leonhard

Brandner Katharina

Lumetsberger Sandra

Am 25. September 1845 trat Bruckner seinen Posten in St. Florian an und bezog im alten Schulgebäude ein Zimmer. Dieser Aufenthalt in St. Florian bedeutete nicht nur einen Ortswechsel sondern auch einen Wandel in den Kompositionen. Von den kleinen Formen eines Männerchores gelangte er zu den größeren zum Beispiel eines Requiems.

Den Aufenthalt konnte er auch als Gewinn bezeichnen, weil er viele Freunde fand, vor allem aber seine ehemaligen Lehrern Michael Bogner und Franz Seiler. Seiler, der Hofschreiber des Stiftes beobachtete Bruckners Werdegang genau und wollte ihm sogar einen Platz am Wiener Konservatorium verschaffen. Als dieser starb vererbte er ihm seinen Bösendorfer – Flügel das von nun an das Instrument des Meisters blieb. Bruckner war sehr glücklich über das Klavier, doch der Verlust seines Freundes traf ihn sehr. Dies war der Anlass für sein erstes größeres Werk: das Requiem in d-Moll.

Als Ersatz für diese verloren gegangene Freundschaft bot sich die Familie Marböck. Den Kindern gab er Klavierunterricht und schrieb sogar einige bescheidene Stücke für sie. Sein Leben lang hatte Bruckner Freunde gesucht. Oft dachte er daran, wie schön es sein müsse, einen liebenden und geliebten Menschen, eine Gattin, neben sich zu haben. Doch dieses Glück blieb ihm leider versagt. Schon in jungen Jahren musste er seine erste Enttäuschung erfahren. Er glaubte in Aloisia, der 16-jährigen Tochter Bogners, seine große Liebe gefunden zu haben, doch er irrte, denn sie wollte nichts von ihm wissen. Er vereinsamte und fühlte sich oft unverstanden.

Von den Gelegenheitskompositionen entstanden Werke für Chöre, Klavierkompositionen, Lieder, eine Kantante, ein Magnifikat, zwei- und vierhändige Klavierkompositionen und kleinere Kirchenmusikwerke. Weiters sind 5 Tantum ergo(lat. = solch großes Heiligtum) zu nennen. Weitere wichtige Werke sind noch die „Liberia in f-Moll“, der Männerchor „Vor Arneths Grab“, das Requiem und die „b-Moll-Messe“. Vor allem die beiden zuletzt genannten Werke zeigen, dass Bruckner zwei wichtige Elemente der Komposition beherrschte: den Einsatz der Instrumente und die melodischen Einfälle und deren Verarbeitung. Als 1850 Kattinger, der bisherige Stiftsorganist nach Kremsmünster abwanderte, wurde Anton Bruckner der provisorische Organist des Stiftes St. Florian. Von diesem Jahr an begann die Musik Bruckners Beruf zu werden. Trotzdem ging er seinen Pflichten als Lehrer gewissenhaft nach.

Bruckner strebte ständig und fast ängstlich nach einer sicheren zusätzlichen Stellung. Dahingehend suchte er am örtlichen Gericht um eine Stelle für Schreiberdienste an, doch sein Gesuch wurde abgelehnt und so gelangte er nicht in die juristische Beamtenlaufbahn.

Bruckner ließ sich zeitlebens gerne Prüfen. Er wollte sein Können unter Beweis stellen und sich von einer anerkannten Autorität prüfen lassen. Deshalb wandte er sich an Ignaz Aßmayr in Wien. So fuhr er zum ersten Mal in seinem Leben nach Wien und legte sein Requiem vor.

Sein nächstes Ziel hieß Linz, dort nahm er an einem Konkurrenzspiel um die Stelle als Dom- und Stadtpfarrorganist teil.

Prospektpfeifen der Brucknerorgel in St. Florian bei Linz

Wichtige Kompositionen in den Jahren 1845 – 1856

zurück