Auch wenn sich Freimaurer als Logen von Parteipolitik fern halten, so schließt dies nicht aus, dass politische Veränderungen von individuellen Freimaurern begrüßt werden. Es sind dies vor allem: die Trennung von Staat und Kirche , die Einrichtung säkularer , öffentlicher Schulen, die Durchsetzung der Prinzipien der modernen Demokratie und die Internationalisierung der Politik im Sinne eines allgemeinen Weltbürgertums. In allen Lehrarten sind Streitgespräche über Parteipolitik oder Religion (besonders konfessionelle) verboten. Dieses Verbot wurde erstmals in den Alten Pflichten schriftlich manifestiert. Die Alten Pflichten wurden im Auftrag der Ersten Großloge von England von Prediger James Anderson verfasst, 1723 veröffentlicht und gelten bis heute als freimaurerisches Grundgesetz für alle Freimaurerlogen. In den Alten Pflichten heißt es:
(...) Auch sollt ihr nichts tun oder sagen, das verletzen oder eine ungezwungene und freie Unterhaltung unmöglich machen könnte. Denn das würde sich nachteilig auf unsere Eintracht auswirken und den guten Zweck vereiteln, den wir verfolgen. Deswegen dürfen keine persönlichen Sticheleien und Auseinandersetzungen und erst recht keine Streitgespräche über Religion, Nation oder Politik in die Loge getragen werden.
In der französischen Lehrart ist dieses Verbot eingeschränkt, und folgerichtig sind die dortigen Logen im politischen Alltag wesentlich präsenter.
Aus Gründen des Datenschutzes bleibt die Mitgliedschaft eines lebenden Freimaurers auf eigenen Wunsch unbekannt.
Freimaurerei ist keine Religion sondern die Zugehörigkeit zu einer Organisation. In den Alten Pflichten von 1723 heißt es im ersten Abschnitt unter dem Titel Von Gott und der Religion : Ein Freimaurer ist verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen und wenn er die Kunst recht versteht, wird er weder ein engstirniger Gottesleugner noch ein bindungsloser Freigeist sein.
Grundsätzlich werden Mitglieder aller Glaubensbekenntnisse aufgenommen. Die genauen Aufnahmebedingungen hängen jedoch von der jeweiligen Lehrart ab. Hier findet man deutliche Unterschiede.
Die angelsächsische Freimaurerei erwartet mindestens das deistische Bekenntnis zu einem höheren Wesen und grenzt sich in der Regel vom reinen Atheismus (Als Atheismus wird die weltanschauliche Grundhaltung des Nichtglaubens bzw. des Fehlens eines Glaubens an einen Gott bezeichnet) ab, akzeptiert allerdings Agnostizismus (Der Agnostizismus bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen insbesondere theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz eines Höheren Wesens wie beispielsweise eines Gottes betreffen entweder unbekannt, grundsätzlich unerkennbar, oder für manche Agnostiker zusammenhanglos und damit für das Leben irrelevant sind.) . Dies war jedoch nicht immer so, sondern änderte sich erst 1989 mit der Neufassung der Basic Principles durch die Vereinigte Großloge von England .
Logen der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland akzeptieren nur Männer, die sich zur Ethik von Jesus Christus bekennen; diese müssen aber keineswegs Christen sein.
Die französische Lehrart des Grand Orient de France hingegen nimmt auch Atheisten auf.
Kritiker haben der Freimaurerei stets unterstellt, in Wahrheit doch eine Religion zu sein, die sich über alle anderen Religionen stellen wolle, und deren wahrer, okkultistischer Charakter sich erst in den Hochgraden entfalte. Dies führte dazu, dass eine Reihe von Religionsgemeinschaften die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge als unvereinbar mit ihrem eigenen Glaubensbekenntnis betrachteten. Diese Ablehnung gaben viele christliche Kirchen im Laufe des 20. Jahrhunderts auf.
Ziele der Freimaurer
Den Freimaurern wurde vorgeworfen mit dem Teufel zu praktizieren und antisemitistische Ziele zu verfolgen. Seit der Gründung der ersten Freimaurerloge in Österreich im Jahr 1742, wurden die Freimaurer in Österreich verfolgt. Ihnen wurde sogar die Auslösung des Zweiten Weltkrieges vorgeworfen.
Am 12. März 1938 wurde die Großloge in Wien von den deutschen Truppen geplündert und viele jüdische Freimaurer wurden ins KZ gebracht.
Ziele der Freimaurer sind die geistige und sittliche Vervollkommnung, Erziehung zur Nächstenliebe, Duldsamkeit und Wohltätigkeit.
Freimaurer Symbolik
Die Freimaurer benutzen eine vielfältige Bildsprache, die ihren Ursprung in der Bibel und dem Maurer-Handwerk hat. Die wichtigsten Symbole sind:
Das Auge des Gottes : Dieses Dreieck ist Symbol des Allmächtigen. Mit dem Auge gemahnt es an die ewige Wachsamkeit Gottes.
Der flammende Stern : Dieses Fünfeck soll Salomon auf dem Grundstein des Jerusalemer Tempels angebracht haben.
Der Buchstabe G ist Sinnbild für Gott, Geometrie, Genie oder Glorie. Er erscheint meistens im flammenden Stern.
Die Geheimschrift : In der so genannten Quadrat Chiffren - Schrift wurden logeneigene Mitteilungen und Dokumente kodiert.
Handschuhe : Als Symbol des Fühlens und des Handelns erhält sie der Lehrling für die Frau die ihm am nächsten steht.
Die Kelle steht mit dem Mörtel für die Brüderlichkeit.
Die Leiter bedeutet das Aufsteigen der Seele zum wahren Licht.
Das Lot ist Symbol für Wahrheit und Geradheit des Denkens und Handelns.
Meißel und Fausthammer stellen die Versinnbildlichung der Bearbeitung des Steins durch Urteilskraft und Intelligenz dar.
Die Rose ist das Symbol der Schönheit und Sehnsucht nach einem höheren Leben.
Die Schürze ist Symbol der rituellen Arbeit
Das Schwert wacht über dem Gesetz der Loge und bedeutet Ritterlichkeit und Wachsamkeit.
Die Sonne ist das Lichtsymbol und weist auf Intellekt und Vernunft.
Der Zollstab ist das Maß aller Dinge
Und das Winkelmaß und der Zirkel sind die Hauptsymbole der Freimaurer und symbolisieren die Bruder-Beziehung.
Die geheimen Logen
Der Begriff Freimaurerloge bezeichnet eine Bauhütte, in dem sich Freimaurer versammeln, um dort gemäß ihren Gebräuchen zu arbeiten . Ebenso bezeichnet er die Vereinigungen selbst.1742 wurde die erste Loge in Österreich gegründet.Die Freimaurerlogen sind keine geheimen Gesellschaften, sondern meist im Vereinsregister eingetragene Vereine. Die Freimaurer besitzen auch keine geheimen Kenntnisse. Da Verschwiegenheit als Voraussetzung für das Vertrauen untereinander gilt, schweigt der Freimaurer über alles, dessen Offenbarung einen anderen Freimaurer in seelischer Hinsicht berührt. Über die Rituale wird geschwiegen, weil kein Mitglied in seiner seelischen Verfassung gestört werden soll. Die Abgeschlossenheit gegenüber Neugierigen und Nichteingeweihten ist notwendig, um die Freimaurerei erlebbar zu machen.
Da offensichtlich eine Verschwörung aller Freimaurer nicht beweisbar ist (dafür gibt es zu viele und zu unterschiedliche Freimaurer Gruppen), wird immer wieder die Theorie von einer inneren geheimen Loge, einer so genannten Freimaurerelite, aufgestellt. Diese innere Gruppe soll die Freimaurer so täuschen das diese nichts von ihr wüssten und könnte sich so die Mächtigen aus den Mitglieder herrauspicken. Genaueres weis man aber nicht darüber.