Die Stadtgeschichte im Mittelalter
München wurde 1158 zum ersten Mal als Villa Munichen urkundlich erwähnt, als der Braunschweigsche Herzog Heinrich der Löwe bei den Isarinseln am Platz der heutigen Ludwigsbrücke eine Brücke über die Isar errichtete. Mit der Brücke, und damit dem Salzhandel, erhielt München das Markt-, Münz- und Zollrecht von Kaiser Friedrich Barbarossa zugesprochen.
Der Ortsname wurde schon im Mittelalter auf "munich/münich", also "Mönch", zurückgeführt, weshalb das erste überlieferte Stadtsiegel (1239) bereits einen Mönchskopf mit Zipfelmütze zeigt. Durch missverständliche Darstellungen wurde der Mönch später als Kind gedeutet und so zum "Münchner Kindl".
1255 wird München zum Amtssitz eines Landesherrn ausgebaut und ist nicht mehr wie bisher nur Bürgerstadt und Handelsplatz.
1314 wird der Herzog von Bayern - wieder ein Ludwig und Sohn des bereits genannten - zum König und 1328 zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. München wird dadurch vorübergehend zur kaiserlichen Residenzstadt. Auf diese Zeit dürfte der Gebrauch der Farben schwarz und gelb als Stadtfarben zurückgehen.
1487 erlässt Herzog Albrecht IV. eine neue Brauordnung für München, die erstmals das so genannte Reinheitsgebot für Bier enthält.
Die Stadtgeschichte in der Frühen Neuzeit
1558 wird die Hofbibliothek gegründet. Um diese Zeit beginnt die Schaffung von einer Reihe von Zentralbehörden in München, die heute noch als Staatsministerien oder Gerichten einen breiten Raum im Stadtbild einnehmen.
Erstmals seit dem 13. Jahrhundert wird 1559 mit den Jesuiten durch Herzog Albrecht V. wieder ein neuer Orden nach München gerufen.
1560/70 beginnen große Neubauten für die "Neufeste" an der heutigen Residenzstraße, aus der in den folgenden Jahrhunderten die umfangreiche Anlage der Residenz als Wohnung und Regierungszentrale der Herzöge, Kurfürsten und Könige entsteht.
1583 wird mit dem Bau von Jesuitenkirche St. Michael und Jesuitenkolleg an der Neuhauser Straße begonnen. Diese ist die größte Kirche im Stil der Renaissance nördlich der Alpen.
1589 gründet Herzog Wilhelm V. das Hofbräuhaus für das Brauen von braunem Bier an der heutigen Sparkassenstraße. Der Brauereibetrieb wurde 1890 aus der Innenstadt hinausverlegt. Das Hofbräuhaus am Platzl, das seither nur noch Gaststätte ist, erhielt seine heutige Gestalt 1896.
Mit der Berufung der Kapuziner nach München im Jahre 1601 wird eine beispiellose Welle von neuen Klostergründungen durch das Herzogs- und Kurfürstenhaus eingeleitet.
1638 lässt Kurfürst Maximilian im Verlauf des Krieges mitten auf dem Marktplatz die Mariensäule errichten. Er gestaltete damit auch ein Symbol des durch den Krieg wieder erstarkten Glaubens.
1664 erfolgt der Baubeginn für das Schloss Nymphenburg, das in den folgenden etwa 100 Jahren zu einer imposanten Anlage mit weitläufigem Park ausgebaut wird.
1777 Tod des Kurfürsten Max III. Joseph, ohne legitimen männlichen Erben. Dadurch erlischt das altbayerische Haus der Wittelsbacher.
In den Isarauen vor der Stadt wird 1789 mit der Anlage des Englischen Gartens begonnen, einer der frühesten, größten und bedeutendsten englischen Landschaftsgärten in Deutschland.
Mit der Niederlegung der Bastei vor dem Karlstor beginnt 1791 die Schleifung der Stadtmauern, von denen heute nur noch kümmerliche Reste vorhanden sind.
Die Stadtgeschichte im 19. Jahrhundert
1802 erlässt der Kurfürst eine geheime Instruktion zur Aufhebung für die bayerischen Klöster.
1806 wird München königliche Haupt- und Residenzstadt des bayrischen Kurfürstentums.
1810 Die Hochzeit des Kronprinzen Ludwig, des späteren Königs Ludwigs I., mit Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober und ein hierbei veranstaltetes Pferderennen auf einer Wiese vor der Stadt (später "Theresienwiese") werden Anlass für eine jährliche Wiederholung des in aller Welt bekannten "Oktoberfestes".
1818 Das Königreich Bayern erhält die erste konstitutionelle Verfassung in Deutschland.
1825-1848 Regierungszeit von König Ludwig I., einem der größten deutschen Kunstinitiatoren: Ihm verdankt München die Ludwigstraße, den Odeonsplatz und den Königsplatz sowie das Siegestor und die Ruhmeshalle mit der Bavaria über der Theresienwiese.
1839 fährt erstmals von München aus eine Eisenbahn auf der Strecke Augsburg - Lochhausen, wenige Kilometer vor München.
1848 Revolution mit Rücktritt von König Ludwig I. und Übernahme der Regierung durch seinen Sohn Maximilian II. Bayern erhält als erstes deutsches Land die Pressefreiheit und Geschworenengerichte.
1854 findet die erste allgemeine deutsche Industrieausstellung statt. Der Aufstieg Münchens zur Messestadt beginnt. 1854 erhielt der Marktplatz auch seinen Namen "Marienplatz", der von der Mariensäule mitten auf dem Platz abgeleitet ist.
1867-1908 Bau des Neuen Rathauses am Marienplatz. Sein 85 Meter hoher Turm wurde 1899 bis 1905 errichtet und mit einem Glockenspiel ausgestattet. Es stellt Szenen aus der Stadtgeschichte dar.
Eröffnung der Technischen Hochschule 1868, heute Technische Universität.
1899 findet die erste Fahrprüfung der Welt mit Ausgabe von Führerscheinen in München statt.
Die Stadtgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert
1908 ertönt zum ersten Mal das Glockenspiel vom Rathausturm.
1911 öffnet der Tierpark Hellabrunn, der erste nach geographischen Gesichtspunkten angeordnete Zoo.
Im so genannten "Führerbau" an der Arcisstraße unterzeichnen 1938 u.a. die Diktatoren von Deutschland und Italien das "Münchner Abkommen" zur Abtrennung des Sudentenlandes von der Tschechoslowakei.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ist die historische Altstadt zu 90 % zerstört, die gesamte Stadt im Durchschnitt zu 50 %.
1957 überschreitet die Bevölkerung der Stadt die Millionengrenze.
1972 werden U- und S-Bahn in Betrieb genommen. Die XX. Olympische Sommerspiele finden in München statt. Mit "Heiteren Spielen" soll gegen die NS- Selbstdarstellung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin ein Signal für Frieden und Völkerverständigung gesetzt werden. Dieser Gedanke der "Heiteren Spiele" wird durch einen Überfall arabischer Attentäter auf die israelische Olympiamannschaft unvermittelt zerstört.
1974 Fußball-WM in München
1992 erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Großflughafens im Erdinger Moos nördlich von München.
2001 Bürgerentscheid zum Bau des neuen, von FC Bayern und TSV 1860 gemeinsam finanziertem Fußballstadions in München-Fröttmaning (Baubeginn Herbst 2002).
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