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Die Entwicklung

von Baumgartenberg und dem Machland von der Hallstattzeit bis herauf in die Gegenwart wurde durch die Gründung eines Zisterzienserstiftes durch Otto von Machland (1142) maßgeblich beeinflusst. Für Jahrhunderte war die Geschichte des Machlandes auch die Geschichte dieses Klosters. Schon im Mittelalter hatte die hiesige klösterliche Schreibschule eine große Bedeutung, wie das Baumgartenberger Formelbuch bezeugen mag. Im Baumgartenberger Urbar (=Steueraufzeichnungen) findet sich bekanntlich mit dem Wappen der Herren von Machland zum ersten Mal das oberösterreichische Landeswappen.

Nach dem Niedergang des Stiftes in der Reformationszeit erfuhr Baumgartenberg in der Barockzeit einen neuerlichen Aufstieg. Kostbare Altäre und die aufwändige Kanzel zeugen auch heute noch davon. Von der einst bedeutenden Stiftsbibliothek blieb weniges – zumeist nur mehr in Linz oder Wien – erhalten. Das meiste fiel den Auswirkungen der Josephinischen Kirchenreform zum Opfer, so etwa auch das Archiv des Konvents. Das weitere Schicksal des Klostergebäudes ist ein durchaus trübes: Männerstrafanstalt, Jahre ohne Bewohner, Brände, Abbruch, Besitzerwechsel. Kurzzeitig diente es aber auch dem Schulorden der Jesuiten als österreichisches Noviziat.
Im Jahre 1865 schließlich erwerben die Klosterfrauen Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten das Gebäude, welche es bis zum heutigen Tage innehaben. Von Anfang an galt ihr vorzügliches Interesse der Bildung und der Pädagogik. So umfasste ihr schulisches Engagement in den nächsten 70 Jahren ein Heim für verhaltensauffällige Mädchen, eine Mädchen-Volksschule, eine Privat-Bürgerschule sowie eine zweijährige Handelsschule. Heute führen die Schwestern vom guten Hirten eine dreijährige Fachschule für wirtschaftliche Berufe und eine (1- oder 2-jährige) Wirtschaftsfachschule.
Aus Tradition und Innovation heraus
erfuhr die Schul- und Wirkungsgeschichte des Klosters mit der Gründung des Europagymnasiums gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts einen neuen Höhepunkt. Das Fehlen eines Unterstufen-Gymnasiums im Bezirk war es, das im Mai des Jahres 1995 engagierte Frauen aus Wirtschaft und Politik bewog, den Grundstein für ein eigenes Gymnasium in Langform zu legen.

Dem gingen jahrelange permanente Gespräche mit Vertretern der Kommunalpolitik, des Landeschulrates und der OÖ Landesregierung voraus. Es war eine Unterredung mit dem damaligen Landesrat Dr. Christoph Leitl und dem Präsidenten des oberösterreichischen Landesschulrates Dr. Johannes Riedl im Sommer des Jahres 1994 gewesen, die schließlich den Ausschlag für die Gründung eines Privatgymnasiums geben sollte. Im September nämlichen Jahres kam es zum ersten Kontaktgespräch mit Sr. M. Cordes, der damaligen Oberin des Klosters. Am 02.11.1994 fand dann gemeinsam mit Frau Landtagsabgeordneter Elisabeth Freundlinger die nächste hoch besetzte "Frauenrunde" statt.

1995 wird wie gesagt das entscheidende Jahr in der (Vor-)Geschichte unserer Schule. Im Jänner wird ein circa 20 Mitglieder umfassendes Proponentenkomitee gegründet, darunter Frau Christine Hödlmayr, Frau Helga Neumann und Landtagsabgeordnete Frau Elisabeth Freundlinger.

Behördliche Erfordernisse werden erfüllt, wichtige planerische und rechtliche Vorbereitungen getroffen, bis es am 13.05.1995 zur konstituierenden Sitzung des neuen Schulvereins "Europagymnasium vom Guten Hirten Baumgartenberg" kommt. Unter der Schirmherrschaft des Landesschulratspräsidenten, mit der Unterstützung des Landes OÖ und dank eines ungebrochenen Engagements der ProponentInnen wird trotz manch medialer Unruhe-Kampagne erfolgreich auf den Start der ersten 1a-Klasse hingearbeitet.

Am 13.Sepember 1995 ist es endlich soweit: der erste feierliche Eröffnungsgottesdienst. Das Abenteuer "Europagymnasium vom Guten Hirten" kann beginnen. Im Rahmen des ersten Schulfestes am 03.07.1996 wird unsere Schule im Beisein von LHStv. Dr. Ch. Leitl und dem Amtsführenden Präsidenten des OÖ Landesschulrates Hofrat Dr. Johannes Riedl offiziell eröffnet. 28 Gymnasiasten feierten im Klostergarten überschwänglich das erste Schuljahr.

Bereits im zweiten Jahr kamen weitere 39 Schüler hinzu und OStr. Mag. Herlinde Grün löste Sr. Reinhilde Karner als Leiterin der Schule ab. Eine größere Schule braucht auch mehr Lehrer und so bereichern bis heute neue junge und engagierte Lehrkräfte das Lehrerteam, das - jetzt unter der Leitung von Mag. Josef Ratzenböck - die inzwischen 410 Schüler schulisch und auch in ihrer Freizeit betreut. Seit dem 2.Schuljahr kann ja von den Schülern auch eine Nachmittagsbetreuung (NABE) in Anspruch genommen werden.
Und so wie die Schule von Jahr zu Jahr für immer mehr Schüler zum Lern-Lebensraum wurde, so musste sie sich auch selbst erweitern. Neue Räume, neue Stockwerke, zur Verfügung gestellt vom Kloster, wurden mit modernster Technik und sorgsamster Planung für den Schulbetrieb adaptiert. Aus der ehemaligen Klosterbäckerei wurde der neue Speisesaal, das Erdgeschoss wurde in den Verwaltungs- und Garderobentrakt umgebaut. Etage für Etage wurde revitalisiert. Auch das gesamte Dachgeschoß einschließlich des Daches selbst musste restauriert werden. Dem Gebäude mit pädagogischer Tradition wurde so neues Leben eingehaucht.

Die Mittel, dafür Geld aufzutreiben, waren/sind ebenso ideenreich wie vielfältig: mehrere große Flohmärkte, Konzerte (u. a. mit Franz Welser-Möst), Modeschauen, künstlerische Darbietungen und verschiedene andere fund-raising-Veranstaltungen. Auch der Flohmarkt im Herbst 2007 bedeutete wieder einen großen Erfolg und ein kurzweiliges (und arbeitsintensives) Wochenende für die ganze Schulgemeinschaft, insbesondere für die Schüler/Eltern der Oberstufenklassen.

SELBSTBEWUSST IN DIE ZUKUNFT

Ein programmatischer Anspruch unserer Schule ist es, ihren Absolventen eine profunde Allgemeinbildung und die nötigen Schlüsselqualifikationen mit auf den Weg zu geben. Das heißt für uns eine solide und breite Sprachenausbildung von Anfang an. Die zahlreichen Diplome und Auszeichnungen bei Sprachwettbewerben legen eindrucksvoll Zeugnis davon ab.
Um den neuen Anforderungen im modernen Berufs- und Wirtschaftsleben Rechnung zu tragen, werden unsere Schüler mit modernsten Formen des e-Learnings (blended learning) ebenso vertraut gemacht wie mit der neuesten Technologie in ihrer Anwendung. In der Entwicklung und Nutzung der österreichweiten moodle-Plattform zählt unser Gymnasium zu den Pionieren. Mag. Küllinger (moodle-Live! Selbstlernkurs für LehrerInnen) und Mag.a Hametner seien hier als Vorreiter genannt. Schon in den Unterstufenklassen werden die Schülerinnen und Schüler des Europagymnasiums professionell auf den ECDL vorbereitet (Abschlussquote von 92 Prozent!). Seit Oktober 2007 steht dafür auch ein eigener neuer Computerraum mit Notebooks samt WLAN in Klassenstärke zur Verfügung.
Darüber hinaus erwerben die Gymnasiasten zusätzliche Qualifikationen, die später manches leichter machen. Im Rahmen eines in Oberösterreich einzigartigen Bildungsclusters ist ein Brückenschlag zwischen AHS und dem Wirtschaftsleben entstanden, der den Kindern eine moderne, vielseitige Bildung garantiert. Kooperationen mit Hochtechnikbetrieben (Fa. Engel/Schwertberg) und Biotechnik-Instituten (Fa. Reisinger/ Perg) ermöglichen den Gymnasiasten die Anwendung ihrer Physik-, Chemie- sowie Biologie- und Mathematikkenntnisse unmittelbar in der Praxis. Lernen auf der Schulbank und umsetzen im Firmenlabor – wo gibt es das sonst noch?
Als besondere Innovation in der Oberstufe gilt ferner die Möglichkeit, die Unternehmerprüfung bereits in der 7. Klasse als Abschluss des Unternehmerführerscheins abzulegen. Inzwischen haben schon viele Schülerinnen und Schüler die Chance genützt, eine betriebswirtschaftlich ausgerichtete Zusatzqualifikation zu erwerben.

Mit dem Schuljahr 2007/8 hat das Europagymnasium zum ersten Mal mit drei ersten Klassen seinen Betrieb aufgenommen. Dafür wurden auch neue Räumlichkeiten geschaffen. Um für die Lernenden eine optimale Lern- und Schullebenswelt zu schaffen, wurde die Schülerzahl pro Klasse auf 22 begrenzt. Unterrichtsgarantie ist für die Schülerinnen und Schüler an unserer Schule also die Garantie, optimal organisierte Lernwelten (real und im Computer) am neuesten Stand der Entwicklung vorzufinden.
Von all diesen Bildungsvorteilen werden die Absolventen des Europagymnasiums in ihren folgenden Studien ebenso profitieren wie im späteren Berufsleben. Die Erfolgsgeschichte des Europagymnasiums geht weiter